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07.12.2016 - RASSESTANDARD
Der Perro de Agua Español erfreut
sich zunehmender Beliebtheit, was diese Rasse sicherlich unter anderem ihrer
optischen Vielfalt zu verdanken hat, findet hier doch fast jeder, was er mag.
Und die Perros haben ja auch den Ruf, eine sehr robuste und ursprüngliche Rasse
zu sein, die sich durch Gesundheit auszeichnet.
So lässt sich vortrefflich über
unterschiedliche Zuchtziele (oder besser Schwerpunkte) streiten, hier geht es
meist um eine Grundsatzdiskussion mit dem Thema „VDH – ja oder nein“. Größe,
Typ, Haarqualität und Fähigkeiten, nur um einige
Stichworte zu nennen.
Dem Liebhaber, der auf der Suche
nach einem Lebensgefährten und Kameraden ist, die Familie, die auf der Suche
nach einem Familienhund ist, dem Sportler, der auf der Suche nach einem
„Mit-Läufer“ oder Agilityhund ist – all diesen Personen ist es meistens recht
egal, ob ihr Hund nun bei einer Schulterhöhe von 45 cm oder doch bei 50 endet –
ob die Unterlinie besser sein könnte oder ob der Rutenansatz für eine
Ausstellung optisch in eine bessere Position stehen müsste.
Diesen Menschen geht es um das Wesen
und insbesondere um die Gesundheit ihres neuen Gefährten.
Und gerade letzterer Aspekt führt
zunehmend zu Problemen, die meist leider erst dann berühren, wenn man Tausende
von Euro in notwendige Operationen stecken oder als letzten Weg den geliebten
Hund von seinen Qualen erlösen musste.
Innerhalb des Vereins "Spanische
Wasserhunde Deutschland e.V." dürfen nur Hunde zur Zucht eingesetzt werden, die
nachweislich gesund sind.
Was bedeutet das?
Es ist nicht nur für einen
Zuchthund wichtig, dass er einen möglichst korrekten Körperbau hat und
überhaupt, was ist eigentlich korrekt und warum? Und warum ist korrekt wichtig
und gesund? Fragen über Fragen, die wir hier (er)klären wollen.

Der Rassestandard der FCI
beschreibt, wie ein Perro de Agua Español aussehen sollte, jedoch wird man kaum
einen Perro finden, der alle Festlegungen des Standards auf einmal erfüllt. Trotzdem ist es die
Aufgabe eines Züchters, dem Standard so weit wie möglich gerecht zu werden.
Wir haben den alten und neuen
Rassestandard im Vergleich in Tabellenform dargestellt und eine Erklärung dazu
abgegeben.
Ein ganz herzliches Dankeschön an
Britta Tillmann-Weleda für die Übersetzung des Rassestandards der RSCE (des
königlich spanischen Hundeverbandes) vom Spanischen ins Deutsche, den sie dem Verein "Spanische Wasserhunde Deutschland e.V."
übersetzt hat und den wir hier veröffentlichen dürfen, bis der neue
Standard von der FCI übersetzt ist.
Britta ist Übersetzerin, die an
der Uni ihren Magistra Artium (M.A.) in Spanisch als Hauptfach im Bereich Literatur-
und Sprachwissenschaft gemacht hat. Danke für die klasse Arbeit, die sie
geleistet hat und diesen schwierigen Text übersetzt hat!
FCI -
Standard Nr. 336
Perro de Agua Español -
SPANISCHER WASSERHUND
Der im Moment noch in Deutschland
gültige Rassestandard wurde durch den Vorstand der Real Sociedad Canina in
Spanien am 31.03.2016 geändert. Bis zur offiziellen Übersetzung durch die FCI
gilt jedoch noch der seitherige Standard!
Der Text des seitherigen Standards ist in Normalschrift, die entsprechenden
Stellen der inoffiziellen Übersetzung des neuen Standards haben wir in kursiv
gesetzt und Anmerkungen dazu in der rechten Spalte der Tabelle.
URSPRUNG: Spanien
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN
ORIGINAL- STANDARDES: 03.09.1999
VERWENDUNG: Hütehund, Jagdhund,
Fischerhund
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 8
Apportierhunde, Stöberhunde,
Wasserhunde
Sektion 3 Wasserhunde
Ohne Arbeitsprüfung
RASSESTANDARD
Alter Standard (Normalschrift)
Neuer Standard (kursiv)
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PERSÖNLICHE
ANMERKUNGEN
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KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Das Vorkommen dieses Hundes auf der Iberischen Halbinsel geht bis in
früheste Zeiten zurück. Er hat die gleiche Abstammung wie der alte "Barbet".
Die dichteste Population findet sich in Andalusien, wo er als Hütehund
Verwendung findet und wo er seit Jahrhunderten unter dem Namen «Türkenhund» bekannt ist. Seine Eigenschaften, insbesondere seine
Fellqualität, sind an den Wechsel von Nässe und Trockenheit der
Sumpfregionen angepasst, was ihn als Hütehund und als Gehilfe der Jäger
auf Wasserwild und der Fischer in solchen Gebieten besonders geeignet
macht.
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Der Hinweis auf die Verwandtschaft mit dem Barbet ist im neuen Standard
entfallen.
In spanischen Texten ist als Ursprung eine Einfuhr der Vorfahren durch
die Mauren (ca. 700 n. Chr.) oder mit Schafherden aus der Türkei im
Mittelalter angegeben. Es gibt jedoch auch Hinweise auf ein wesentlich
älteres Vorkommen dieser Hunde im westlichen Mittelmeerraum und mögliche
Ursprünge in Zentralasien.
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I) Kurzer geschichtlicher Abriss
Das Vorkommen des Perro
de Agua Españols auf der Iberischen Halbinsel geht bis in die frühsten
Zeiten zurück. Historisch betrachtet wurde seine Population zahlenmäßig
am stärksten in Andalusien lokalisiert, wo man ihn auch als „turco“, „laneto“
oder „churro“ kennt, aber auch, mit verschiedenen Bezeichnungen, in
anderen Küstengebieten Spaniens.
Außer seiner
Beschäftigung als klassischen Perro de Agua Español und als Helfer der
Fischer, hat er auch traditionell Arbeiten als Hütehund sowie als
Jagdhund im sumpfigen Küstenland verrichtet.
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ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Rustikaler, gut proportionierter Hund (von mittlerem Gewicht),
langköpfig, von eher gestrecktem Körperbau, harmonischer Gestalt und
anziehendem Aussehen, von athletischer Natur mit gut entwickelter
Muskulatur, die er regelmäßiger Arbeit verdankt. Sein Profil passt in
ein Rechteck; Sehvermögen, Gehör und Geruchsinn sind gut entwickelt.
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Der Perro sollte also eher stämmig, von kräftigem Wuchs sein, weniger
elegant und leicht im Körperbau.
Also eher Leopard als
Gepard um einen Vergleich zu ziehen! |
II) Allgemeines Erscheinungsbild
Rustikaler,
substanzreicher, kompakter Hund mit gut entwickelter Muskulatur,
mittelgroß, maßvoll rechteckig und mit einem charakteristischen
gelockten Haarkleid, das natürliche Schnüre bilden kann und der ein
rustikales, natürliches Aussehen zeigt.
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WICHTIGE PROPORTIONEN:
- Körperlänge / Grösse
(Widerristhöhe) = 9/8
- Tiefe der Brust / Grösse
(Widerristhöhe) = 4/8
- Fanglänge / Schädellänge
= 2/3
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Keine Änderungen, außer dass die Hündinnen etwas mehr als die Rüden Länge
haben dürfen.
Der Perro soll einen ausgeprägten Brustkorb haben, heruntergezogen bis
zu den Ellbogen. Auch hier wieder die Festlegung auf kräftig, eher
niederläufig.
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III) Wichtige Proportionen
· Körperlänge/Größe =
9/8. Die Weibchen dürfen ein klein wenig länger sein.
· Tiefe der Brust/Größe
= 1/2
·
Fanglänge/Schädellänge = 2/3
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VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Treu, gehorsam, freudig, arbeitswillig, wachsam und sehr ausgeglichen.
Lernfähigkeit dank einer aussergewöhnlich guten Auffassungsgabe stark
ausgeprägt; unter allen Bedingungen passt er sich jeder Situation an.
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Der Perro ist ein intelligenter Hund mit großem Arbeitswillen,
vielseitig einsetzbar, mit starker Bindung an seinen Besitzer, aber
teilweise sehr reserviert gegenüber Fremden.
In unserer Gesellschaft ist die Zurückhaltung, nicht zu verwechseln mit
Aggressivität, problematisch, da Nicht-Hundehalter automatisch davon
ausgehen, jeder Hund müsste sich anfassen lassen. Das führt teilweise zu
erschreckten Reaktionen.
Daher ist eine intensive Sozialisierung der Welpen, mit intensivem
Kontakt mit vielen Menschen umso wichtiger!
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IV) Temperament / Verhalten
Treu, fröhlich,
arbeitswillig und mutig, mit einer großen Lernfähigkeit. Manche
Exemplare können ein gewisses Desinteresse an Fremden zeigen, dürfen
jedoch weder Unsicherheit, Scheu noch Aggressivität zeigen.
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KOPF: Stark, elegant getragen
OBERKOPF:
Schädel: Flach,
Hinterhaupthöcker wenig ausgeprägt. Obere Begrenzungslinien von Schädel
und Fang parallel.
Stop: Sanft, wenig betont
GESICHTSSCHÄDEL: Im Profil
geradlinig
Nasenschwamm:
Nasenöffnungen gut ausgebildet. Nasenschwamm von gleicher Farbe oder ein
wenig dunkler als der dunkelste Ton des Haarkleides.
Lefzen: Guter
Lefzenschluss; deutlicher Lippenwinkel.
Kiefer / Zähne: Gut
ausgebildet, weiss, mit gut entwickelten Fangzähnen.
Augen: Leicht schräg
liegend, sehr ausdruckstark; die Farbe der Iris - haselnussbraun bis
kastanienbraun - soll mit der Fellfarbe übereinstimmen. Die Bindehaut
ist nicht sichtbar.
Ohren: Mittelhoch
angesetzt; sie sind dreieckig und herabhängend.
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Die Festlegung Oberlinie Schädel und Fang parallel ist entfallen.
Schädel quadratisch würde bedeuten zu schmale Schädel wären nicht
gewünscht, eher kräftige. Der deutsche Perro dürfte im Durchschnitt
etwas kräftiger werden.
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V) Kopf
Stark, elegant
getragen
· Schädel: eher flach
und quadratisch mit wenig ausgeprägten Hinterhauptkamm
· Stirnabsatz (Stop):
leicht betont
· Schnauze: Stark, ohne
die Harmonie zu verlieren und deutlich kürzer als der Schädel.
Nasenrücken geradlinig
· Nase: Breit, mit gut
geöffneten Nasenlöchern, komplett in der gleichen Farbe pigmentiert oder
stärker als der dunkelste Ton des Haarkleids.
· Lefzen: Eingezogen
und in der Farbe gemäß der Nase pigmentiert. Deutlicher Mundwinkel.
· Zähne: gut
ausgebildet, weiß. Fangzähne gut entwickelt. Scherengebiss. Ein abnutzungsbedingtes
Zangengebiss wird bei Exemplaren von bedeutender Qualität und
fortgeschrittenem Alter erlaubt. Starker Kiefer und vollständiges
Gebiss.
· Augen: leicht schräg,
oval, sehr ausdruckstark, weder hervorstehend noch versunken. In
Übereinstimmung mit der Farbe des Haarkleids in der Farbe haselnussbraun
bis dunkelbraun. Das dritte Augenlid nicht sichtbar.
· Ohren: mittelgroß,
hängend, dreieckig, leicht abgerundet in der Spitze, geringfügig über
der Augenhöhe angesetzt.
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HALS: Kurz, gut bemuskelt und ohne Wamme, mit den Schultern perfekt
verbunden.
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Kurzer, kräftiger Hals!
Es wird der eher stämmige Typ gefordert.
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VI) Hals
Kurz, gut bemuskelt und
ohne Wamme, schön in die Schultern eingefügt.
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KÖRPER: Stämmig
Obere Profillinie: Gerade
Widerrist: Wenig betont
Rücken: Gerade und
kräftig
Kruppe: Leicht geneigt
Brust: Breit und tief;
Rippen gut gewölbt; der große Durchmesser des Brustraumes weist auf ein
beachtliches Atemvolumen hin.
Untere Profillinie und
Bauch: Bauch leicht aufgezogen.
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Kräftiger Körper mit ausgeprägtem Brustkasten. Gerader Rücken und nur
leicht aufgezogenem Bauch.
Betonung auf einen kräftigen, stämmigen Körperbau.
Brust bis zu den Ellbogen, d. h. der Hund wirkt eher kurzbeinig.
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VII Körper
· Gesamteindruck:
robust, stark, etwas länger als hoch im Verhältnis 9/8.
· Eine größere Länge
wird bei Weibchen erlaubt.
· Widerrist: wenig
ausgeprägt.
· Obere Profillinie:
gerade, parallel zum Boden, fest auch in der Bewegung. Niemals fallend.
Das Kreuz breit und stark.
· Brust: tief, mit gut
gewölbten Rippen, bis zu den Ellbogen und stellt einen beachtlichen Raum
für Herz und Lunge zur Verfügung. Der Abstand vom Widerrist zum Ellbogen
ist gleich dem Abstand vom Ellbogen zum Boden.
· Untere Profillinie:
Bauch leicht eingezogen.
· Kruppe: leicht
geneigt
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RUTE: Mittelhoch angesetzt. Das Kupieren wird in Höhe des zweiten bis
vierten Schwanzwirbels durchgeführt. Einige Exemplare zeigen einen
angeborenen Stummelschwanz.
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Der bisherige Standard ging auf die Rutenform überhaupt nicht ein, da in
Spanien das kupieren traditionell üblich ist.
Dass nun auf die Rutenform eingegangen wird lässt hoffen, dass auch dort
ein Umdenken im Gange ist!
Die natürliche Stummelrute vererbt sich teilweise sehr stark. Da dies in
Spanien erwünscht und in den skandinavischen Ländern, den Niederlanden
und Belgien als normal akzeptiert wird, stehen Deutschland, Österreich
und die Schweiz, als Minderheit für die Bevorzugung der langen Rute auf
züchterisch schwerem Stand.
Da bei den langen Ruten eine relativ starke Eindrehung verbreitet ist,
ist nicht davon auszugehen, dass der Standard in diesem Punkt von der
Mehrheit der Hunde erfüllt wird.
Eine züchterische Selektion um diese Forderung zu erfüllen, ist unter
Berücksichtigung der wichtigen Zuchtziele, genetische Vielfalt und
Gesundheit der Rasse, nicht vorrangig.
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VIII) Rute
Mittelhoch angesetzt.
Das Kupieren wird traditionell durch das Belassen von zwei Wirbeln
durchgeführt. Nicht kupiert ist die Rute des Perro de Agua Español lang
und gut mit Wolle bedeckt und hängt sanft in der Ruhestellung herunter.
Es gibt Exemplare, die schwanzlos geboren werden, eine sehr geschätzte
atavistische Eigenschaft in der Rasse, oder welche mit nur einigen
Wirbeln oder mit halber Rute. Diese sollten nicht bestraft werden. Es
sollen, obwohl sie nicht erwünscht sind, diejenigen Exemplare mit kurzer
Rute, die an der Spitze gekrümmt ist, toleriert werden. Die bevorzugte
Rutenhaltung in der Bewegung ist die des Säbels, mehr oder weniger
hochstehend, ohne jedoch die lotrechte Linie zum Boden zu überschreiten.
Die zusammengerollten Ruten oder die Ruten, die auf dem Rücken
aufliegen, sind nicht erwünscht.
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GLIEDMAßEN
VORDERHAND: Stark und
senkrecht.
Schultern: Gut bemuskelt,
schräg liegend.
Oberarm: Kräftig.
Ellenbogen: Gut am
Brustkasten anliegend und parallel.
Unterarm: Kräftig, gerade.
Vorderfuβwurzelgelenk und
Vordermittelfuβ: Gerade, eher kurz.
Vorderpfoten: Rund mit eng
aneinanderliegenden Zehen, Krallenfarbe variiert, widerstandsfähige
Ballen.
HINTERHAND: Völlig
senkrecht mit nicht zu ausgeprägten Winkelungen und mit Muskeln, die in
der Lage sind, dem Körper beim Laufen einen sehr energischen Schub und
den für leichte und elegante Sprünge notwendigen Schwung zu geben.
Oberschenkel: Lang und gut
bemuskelt.
Unterschenkel: Gut
entwickelt.
Sprunggelenk: Tief
gestellt.
Hintermittelfuβ: Kurz,
trocken und senkrecht zum Boden stehend.
Hinterpfoten: Wie an den
vorderen Gliedmaβen.
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Zwar etwas andere Formulierungen, sinngemäß aber keine Änderungen. Bei
den Pfoten wird das „breit“ ausdrücklich genannt.
Die Beine sollten gerade
sein, parallel, von hinten oder vorne betrachtet. Auf jeden Fall aber
kräftig, sowohl von den Knochen, als auch den Muskeln.
Ellbogen am Körper
anliegend. Das geht nur bei einem nicht hochbeinigen Hund. |
IX) Gliedmaßen
Vordere Gliedmaßen:
geradlinig, parallel, fest und gut im Lot. Mäßige Winkelung des
Schultergelenks. Starke aber nicht schwere Knochen. Muskulöse und
schrägliegende Schultern, Ellbogen am Körper anliegend, ohne
Verkrümmungen, Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß ziemlich kurz.
Breite und runde Pfoten. Die Zehenknochen gebogen, hoch und eng
aneinander liegend. Die Krallen dürfen verschiedene Farbtöne aufweisen.
Hintere Gliedmaßen: mäßige Winkelung, von Hinten betrachtet parallel und
gut im Lot, mit einem angemessenen Abstand zwischen ihnen. Starke und
muskulöse Oberschenkel. Die Sprunggelenke tief gestellt und ohne
Verkrümmungen. Die Fußwurzel (Tarsus) und der Mittelfuß eher kurz. Die
Hinterpfoten weisen dieselben Charakteristiken auf wie die Vorderpfoten.
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GANGWERK: Die bevorzugte Gangart ist der Trab. |
Beschreibung des Gangs ist neu aufgenommen.
Passgang (die Beine einer
Seite bewegen sich synchron) war im alten Standard nicht erwähnt.
Durch die Betonung auf
„kraftvoll, athletisch“ wird wieder betont, dass der Perro kein
„Leichtbauhund“ ist, sondern eine gewisse kraftvolle Kompaktheit hat.
Leider geht die Tendenz inzwischen etwas in die falsche Richtung. Man
sieht immer mehr leichter gebaute, hochbeinigere Hunde. Das hat z. B. im
Agillitysport durchaus seine Vorteile. Ob diese Hunde jedoch noch in der
Lage wären eine Rinderherde oder gar eine Schweinerotte zu treiben, ist
sehr fraglich.
Zuchtziel muss sein, den
ursprünglichen Typ zu erhalten und nicht ihn an geänderten Bedürfnissen
anzupassen. Das würde letztendlich bedeuten eine neue Rasse zu
entwickeln.
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X) Bewegung
Kraftvoll, athletisch,
genug Boden fassend und mit einem starken Schwung nach hinten.
Weder mit Hüben noch
mit kurzen Schritten und mit parallelen Gliedmaßen. Mit zunehmendem Tempo
können die Pfoten bis zum Zentrum der Schwerkraft des Körpers zusammenlaufen.
Der Passgang ist sehr
unerwünscht.
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HAUT: Die Haut ist geschmeidig, dünn und am Körper gut anliegend. Sie
kann braun oder schwarz pigmentiert oder auch ohne Pigment sein - je
nach Fellfarbe. Dasselbe gilt für die Schleimhäute.
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Nach dem neuen Standard ist die Haut entsprechend dem Farbton des
Haarkleides pigmentiert.
Wenn man es wörtlich
übersetzt, haben wir haben ein Problem ;-))
Vermutlich ist das im Original etwas undeutlich formuliert.
Sowohl unsere hellbeige,
als auch unsere beiden braunen Perros haben helle Haut. |
XI) Haut
Elastisch, dünn und am
Köper gut anliegend. Sie ist entsprechend des Farbtons des
Haarkleids pigmentiert.
Dasselbe gilt für die Schleimhäute
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HAARKLEID
HAAR: Es ist immer gelockt
und wollig in der Textur. Gelockt, wenn es kurz ist; wenn es lang ist,
kann es Zotten bilden. Geschorene Tiere sind zugelassen; die stets
gleichmässige und vollständige Schur darf jedoch nie zu einer «ästhetischen» Aufmachung werden.
Die für Ausstellungen
empfohlene maximale Haarlänge ist 12 cm (15 cm bei gestrecktem Haar) und
die minimale Länge ist 3 cm, um die Qualität der Locken beurteilen zu
können.
Die Welpen kommen immer
mit gelocktem Haar zur Welt.
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Im neuen Text wird noch stärker als bisher die Natürlichkeit betont und
das Zurechtmachen der Hunde ausdrücklich verboten!
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XII) Haarkleid
Das Fell ist wollig in
seiner Textur, immer gelockt wenn es kurz ist; wenn es lang ist, kann es
Schnüre bilden. Das Haarkleid muss an Kopf und Rumpf immer die gleiche
Länge haben. Die für Ausstellungen empfohlene maximale Länge beträgt 15
cm bei auseinandergezogenen Locken. Und die Mindestlänge, um die Locken
beurteilen zu können, beträgt 2 cm. Traditionell wird das Haarkleid
einmal im Jahr geschoren. Es ist sehr wichtig, dass die rustikale
Natürlichkeit der Rasse erhalten bleibt, weshalb jedes Anzeichen von
stylen oder schneiden des Fells aus ästhetischen Gründen schwer bestraft
werden muss.
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FARBE:
Einfarbig: Weiss, schwarz
und braun in den unterschiedlichen Nuancen.
Zweifarbig: Weiss und
schwarz oder weiss und braun in den unterschiedlichen Nuancen.
Dreifarbige, sowie
schwarz-lohfarbene und haselnusslohfarbene Hunde sind nicht zulässig.
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Neu bei der Beschreibung ist die Erwähnung Beige (Cremefarben), was
nicht bedeutet, dass es sich um eine neu hinzugekommene Farbe handelt,
sondern im bisherigen Text lief Beige unter Braun und Weiß mit.
Lohfarbene Hunde sind nun erlaubt.
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XIII) Farbe
Schwarz, braun in allen
seinen Nuancen, einfarbig cremefarbig oder weiß farbecht und eine
beliebige dieser Farben, kombiniert in großen Flecken mit weiß. Auch ist
die Zweifarbigkeit in braun erlaubt; die schwarz-lohfarbenen und die
braun-lohfarbenen. Dreifarbige, blaue,
graue oder getigerte Hunde sind nicht zulässig
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GRÖSSE UND GEWICHT:
Widerristhöhe: Rüden
von 44 bis 50 cm.
Hündinnen von 40 bis 46
cm.
Bei beiden Geschlechten
ist eine maximale Abweichung von 2 cm zulässig, sofern die
Gesamtproportionen des Hundes mit seiner Widerristhöhe harmonisieren.
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Die Untergrenze wurde sowohl für Hündinnen, als auch für Rüden um einen
Zentimeter angehoben.
Die Toleranz wurde sowohl in der Größe, jetzt nur noch 1 cm, als auch in
der Anwendung verschärft. Nur noch 1 cm Toleranz bei herausragenden
Hunden.
Neu auch die Betonung, dass sich Hündinnen und Rüden vom Typ her
unterscheiden sollten. |
XIV) Größe
Widerristhöhe:
Rüden: 45 bis 50 cm
(Idealgröße: 48 cm)
Hündinnen: 41 bis 46 cm
(Idealgröße: 44 cm)
Dieses sind die
Wunschgrößen. Bei außergewöhnlichen Exemplaren wird eine Abweichung von ca. 1 cm toleriert.
Es ist von großer
Wichtigkeit, dass der Sexualdimorphismus deutlich wird.
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Gewicht: Rüden von 18 bis
22 kg.
Hündinnen von 14 bis 18
kg.
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Auf das Gewicht wird im
neuen Standard nicht eingegangen. Nur noch unter II) Allgemeines
Erscheinungsbild kann der Hinweis „substanzreich“ so gedeutet werden,
dass weder leichtgewichtige, noch schwere Hunde gewünscht sind. Hier
lässt der neue Standard leider einen zu großen Interpretationsraum.
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XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX |
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler
angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER:
Rücken stark eingefallen.
Nicht korrekt gestellte Läufe. Hängender oder übertrieben aufgezogener Bauch.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
Aggressivität und eindeutige Scheuheit. Rückbiss und Vorbiss. Vorhandensein von Afterkrallen.
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Die Fehler werden im neuen Text zwar ausführlicher aufgeführt, waren
jedoch bereits nach dem alten Standard als Abweichungen definiert.
Auffällig die ausdrückliche Betonung, dass das in Form bringen oder
stylen des Fells als Fehler zu bewerten ist!
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XV) Fehler
Jede Abweichung von den
vorgenannten Kriterien muss als Fehler angesehen werden und die Schwere des Fehlers
soll vom Grad der Abweichung vom Standard abhängen. Schwere Fehler (der
Richter darf nicht die Beurteilung „vorzüglich“ vergeben):
· Verhältnis zwischen
Schädel und Schnauze ist anders als im Standard beschrieben.
· überwölbter Schädel
· aufdringliche, zu
niedrig angesetzte Ohren
· Rückenlinie im
Lendenbereich eingefallen
· flache Rippen
· schmale Brust
· Glotzaugen oder
Hohlaugen
· aus ästhetischen
Gründen in Form gestyltes Fell, außer an den Händen und Füßen
· apathisches Wesen
Allgemein vermeidbare Fehler (haben die Beurteilung „disqualifiziert“ zur
Folge):
· Vorbiss und Rückbiss
· hellblaue Augen
· Vorhandensein von
Afterkrallen
· glattes oder
gewelltes Fell
· Albinismus und nicht
im Standard erlaubte Farben
· Hunde mit
unausgeglichenem Wesen: ängstlich, schreckhaft, scheu, unsicher, aggressiv, usw.
· Monorchie und
Kryptorchismus
Anmerkung: Kein Hund,
der körperliche und/oder psychische Anomalien zeigt, darf die
Zuchtzulassung erhalten oder für die Zucht eingesetzt werden.
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