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TREIBBALL
Treibball ist eine artgerechte
Beschäftigung, bei der Hund und Mensch im Team arbeiten. Ziel ist es, dass der
Hund auf verschiedene Befehle wie voraus, herum, rechts/links, stopp, down etc.
Gymnastikbälle in einer Reihenfolge, die der Hundeführer bestimmt, zum
Hundeführer bzw. in ein Tor treibt, also ähnlich wie beim richtigen Hüten oder
Treiben. Hütehunde sind
"Seh-Hunde", sie arbeiten beim Hüten intensiv mit ihren Augen. Alles, was sich
bewegt, ist interessant! Und sie lieben es, ihren Körper voll und ganz
einzusetzen. Treibball ist hervorragend für Treib- und Hütehundrassen geeignet,
aber auch für andere Rassen.
Die meisten Hütehunde lieben das Spiel mit den "Gummischafen". Manchmal so sehr,
dass alles außer Kontrolle gerät. Wichtig ist daher, von Beginn an darauf zu
achten, dass der Hund genau auf die Kommandos hört. Das erlernen und umsetzen
der Kommandos braucht einige Zeit und der Hund muss langsam herangeführt und
aufgebaut werden. Damit der Hund die Kommandos richtig lernt, wird erst einmal
ohne Ball trainiert. Der Hund darf die Bälle nicht einfach wahllos über die
Wiese treiben. Für viele Hunde ist das Bälle Treiben ein selbstbelohnendes
Verhalten. Fängt der Hund
an, Treibball nach seinen Regeln zu spielen, bricht man es besser ab und bringt
ihn zur Ruhe. Durch diese Übungen wird der Hund auch im Training ansprechbar
bleiben und zuhören, anstatt immer gleich Bälle treiben zu wollen. Durch Zuruf
wird er an eine bestimmte Position gewiesen und darf den Ball auf den Menschen
zu oder in ein Tor treiben. Die Zusammenarbeit mit dem Menschen steht hier im
Vordergrund. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit verbessert sich dadurch.
Durch die immer wieder neue Kombination der Aufgaben bleibt das Spiel
interessant. Ziel des Spiels ist es, acht Bälle, die im Dreieck angeordnet sind,
nacheinander in ein Tor zu treiben, beginnend mit dem Ball an der Spitze.
Angefangen wird jedoch zuerst nur mit einem Ball. Bevor es mit mehreren Bällen
losgeht sind bestimmte Übungen zwingend erforderlich. Die wichtigste Übung
„Touch“, zu der wir Handtücher auslegen, auf die der Hund geschickt wird und
sich auf größere Distanz ablegt und auf das nächste Signal wartet, ist
Voraussetzung für die Distanzkontrolle und zum Aufbau von Dirigieren in alle
vier Himmelsrichtungen. Man muss ihn auch herrufen können, sofort stoppen, ablegen, in
verschiedene Richtungen schicken (um ihn auf einen anderen Ball zu lenken), usw.
Die Distanzarbeit bauen wir abwechslungsreich, mit Futterbeuteln, Bällen, die
wir hinter den Hund werfen und Clickertraining auf. Wenn die
Distanzkontrolle klappt, kann man mit dem Treiben beginnen. Zum Schluss übt man
noch den „Outrun“, das Schicken des Hundes von der Startposition hinter die
Bälle an die Spitze des Ball-Dreiecks. Ein Spiel dauert maximal 15 Minuten, der
Mensch darf sich nur im Torradius bewegen. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich
noch steigern durch erhöhen der Ballanzahl und durch Einbau von Hindernissen im
Gelände. Ein toller Sport, der den Hund nicht nur körperlich sondern auch
geistig fordert und auch gut für ältere Hunde geeignet ist. Unsere Perros haben viel Spaß an „ihren Schafen“.
Chipsy und Leya sind mit 12 und 13 Jahren noch sehr fit und freuen sich
arbeiten zu dürfen ;o)




Das erste Video zeigt die vier
Himmelsrichtungen (Voraus, Rechts, Links, Zu mir und Stopp) und die
unterschiedlichen Arten zu treiben. Bonnie treibt mit der Schulter, dadurch hat sie eine schlechtere
Kontrolle und kreist oft mit dem Ball. Leya versucht den Ball durch bellen
anzutreiben, was aber bei einem Ball nicht sehr effektiv ist ;-) Chipsy hat die
beste Technik, sie dirigiert den Ball mit der Schnauze von unten und hat so die
optimale Kontrolle und kann den Ball zielgenau ins Tor treiben. Die Videos zwei
und drei zeigen Leya, wie sie drei Bälle hintereinander ins Tor treibt und
Bonnie, die auf Signal stoppt und drei Bälle vertikal ins Tor treibt.
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Treibball wurde von von Jan
Nijboer erfunden. In seinem Heftchen "Treibball für Hunde" erschienen im
Kosmosverlag, findet man jedoch nur eine Kurzanleitung mit wenigen Seiten,
welche nicht sehr ausführlich ins Detail gehen.
Umfangreiche Informationen und
eine Schritt für Schritt Anleitung mit vielen Übungen für den Trainingsaufbau,
in dem nicht nur die „klassischen Grundlagen“ vermittelt werden, erhält man in
dem Buch
Treibball von Anja Jakob.
Die
Treibballschule von Bärbl Runggaldier in Bamberg bietet regelmäßig
Treibballkurse an. Wir haben selbst dort schon an Seminaren teilgenommen, die
sehr lehrreich waren und können die Hundeschule nur weiterempfehlen.

"Wasserball" für sportliche
Abwechslung an heißen Sommertagen

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