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DIE RICHTIGE ZÜCHTERAUSWAHL
Wo finde ich den Hund, den ich
suche? Was ist zu beachten? Hier einige Kriterien, auf die wir selbst beim Kauf
eines Welpen achten
würden:
Wie alt ist die Hündin beim ersten
Wurf? Zwei Jahre alt sollte sie sein, fünf ist das maximal zulässige.
Wie viele Würfe hat eine Hündin in ihrem Leben? Keine Hündin muss fünf Würfe in
ihrem Leben haben, vielleicht auch immer noch mit dem gleichen oder eigenen
Rüden und mit zwei Jahren schon Mutter werden.
Wie viele Würfe hat der Züchter jährlich? Würfe kosten viel Zeit. Ist der
Züchter in der Lage die notwendige Zeit in alle seine Würfe zu investieren, die
notwendig ist, die Welpen zu sozialisieren?
Wiederholen sich die Wurfkombinationen (mehrfach gleiche Elterntiere), wenn ja,
aus welchem Grund? Hat der vorherige Wurf gute Gesundheitsergebnisse und sind
die Rückmeldungen der Besitzer überdurchschnittlich?
Lebt der passende Rüde zufällig immer ganz in der Nähe?
Haben die Eltern Gesundheitsuntersuchungen, wenn ja, welche? Vorgeschrieben ist
eine offizielle HD-Auswertung, der PRA-Gentest, Goniodysplasieuntersuchung und
Augenuntersuchungen nach DOK Richtlinien sind inzwischen allgemein
gebräuchlich.
Wie werden die Perro de Agua Español beschäftigt? Wird Hundesport betrieben,
Arbeitseinsatz als Hütehund, Rettungshund oder Jagdhelfer? Was
Rückschlüsse auf Arbeitstrieb, Leistungsfähigkeit, Intelligenz und Gesundheit
zulässt. Und natürlich auch auf das Verhältnis des Züchters zu seinen Hunden!
Wie viele Hunde hält der Züchter? jeder Hund kostet Zeit! Zeit für
Beschäftigung, Zeit für Pflege. Ist es möglich für alle diese die benötigte Zeit
aufzubringen?
Leben die Perros in der Familie? Oder werden sie abseits in Zwingeranlagen oder
Hundehäusern gehalten? Für den Spanischen Wasserhund ist die Integration in die
Familie sehr wichtig!
Was ist für den Züchter wichtig, worauf legt er Wert? Was erzählt er über seine
Hunde?
Was ist mit den alten Hunden? Leben auch sie noch beim Züchter, oder wurden sie
abgegeben?
Erfolgt die Zucht kontrolliert innerhalb eines Vereins? Natürlich kann eine
gute Zucht auch außerhalb eines Aufsicht führenden Vereins erfolgen. Allerdings
ist es einfacher außerhalb anerkannter Verbände ohne die nötige Sorgfalt zu
züchten.
Braucht ein Hund Papiere? Natürlich braucht der Hund selbst keine Papiere.
Jedoch geben die "Papiere", gemeint ist ein gesicherter Abstammungsnachweis,
Ihnen als Käufer die Möglichkeit zu überprüfen, ob bei der Zucht auf genetische
Vielfalt geachtet wurde. Dies ist nicht der Fall, wenn gehäuft immer wieder dieselben Vorfahren in den Abstammungsnachweisen vorkommen. Eine breite genetische
Basis ist sowohl für die Gesundheit und Vitalität ihres Welpen, wie auch für die
gesamte Rasse wichtig! Papiere sind jedoch nicht gleich Papiere! Unsere Welpen
haben VDH / FCI Ahnentafeln, die international anerkannt sind. Alle anderen
deutschen Verbände, außer dem VDH, sind nicht Mitglied der FCI, dem
internationalen Dachverband. Nicht wenige davon sind nur dazu gegründet, um
Welpen mit wohlklingenden Namen und eindrucksvollen Urkunden auszustatten.
Schauen Sie sich die Internetseiten dieser Verbände genau an, die
Zusammensetzung der Vorstände und die Adressen der Geschäftsstellen, das kann
sehr aufschlussreich sein!
Haben die Hunde genügend Sozialkontakte zu Menschen und Artgenossen? Das ist für
jeden Hund sehr wichtig, für den Spanischen Wasserhund wegen seiner
rassetypischen Zurückhaltung jedoch in der Prägephase von herausragender
Bedeutung.
Haben die Eltern Ausstellungserfolge? Bei Ausstellungen geht es rein um
Schönheit! Und diese liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, d. h. ein
Richter wählt einen Hund als Rassebesten aus, der nächste gibt ihm
möglicherweise nur ein "Gut". Gesundheit und Arbeitswille werden leider nicht
bewertet und auf diese kommt es letztendlich doch am meisten an! Ausstellungen
sind in gewissem Maße für die Zuchtzulassung vorgeschrieben und auch sinnvoll,
dienen natürlich auch dem Austausch und dem Kontakt der Züchter. Auch das sollte
einem Züchter wichtig sein, daher auch die Mitgliedschaft in einer
Rassevereinigung. Dem Welpeninteressenten bieten Ausstellungen die Möglichkeit
verschiedene Perro de Agua Español und ihre Besitzer kennen zu lernen und sich
über die Rasse zu informieren.
In der Zucht von Rassehunden steckt neben viel Zeit und Liebe auch einiges an
Geld. Von der Zeit, die in einem Zuchthund bis zu seinem ersten
Wurf und in den Welpen steckt, gar nicht zu reden. Der Trend scheint jedoch weiter in "Geiz ist geil" zu
gehen. Billige Auslandsimporte von Welpen aus Isolationshaltung finden sich
leider immer wieder und wir können nur jedem davon abraten aus solchen Quellen
einen Welpen zu kaufen. Eine solche Haltung hat einen lebenslangen Einfluss auf den Welpen
und führt zu Angst vor Menschen, Situationen und anderen Tieren. Auch Krankheiten können eingeschleppt werden.
Diese Welpen wandern oft durch mehrere Hände bis sie zu ihren neuen Familien
gelangen. Sie stammen aus isolierter Haltung in alten Stallungen oder Schuppen
abseits der Dörfer, wo sie ohne Kontakt und abgeschottet von allen Reizen
aufwachsen. Kurz vor dem Abgabealter werden sie an einen Zwischenhändler
der im Internet als Züchter auftritt abgegeben. Bei diesem werden dann nette
Bilder mit den Kindern gemacht und so der Eindruck einer guten Sozialisierung
vorgetäuscht. Eine gute Kinderstube sieht anders aus. In letzter Zeit treten zusätzlich vermehrt in Spanien lebende
Deutsche auf, die Vermittlungen für einen befreundeten Züchter anbieten. Dabei
handelt es sich jedoch nur um einen weiteren Händler der zwischengeschaltet ist
und so seine Finca in Spanien finanziert! Es wird ein Geschäft gemacht, Welpen
werden billig gekauft und teuer wieder verkauft. Es werden ganzjährig Welpen angeboten,
so dass es naheliegend ist, dass Welpen mehrerer Vermehrer vertrieben werden.
Oft auch ohne Papiere. Selbst mit Papieren kann es durchaus sein, dass es sich
nicht um reinrassige Perro de Agua Español handelt, da es dem Zuchtverband in
Spanien kaum möglich ist, die Abstammung zuverlässig zu überwachen und der
Unterschied im Welpenalter selbst für Fachleute oft kaum auszumachen ist. Wir
haben selbst schon Welpen kennen gelernt, die auf diesem Weg nach Deutschland
kamen und auffällige Umweltunsicherheiten aufwiesen und auf plötzliche Geräusche
unnormal schreckhaft und heftig bellend reagiert haben. Vieles macht sich erst
im Erwachsenenalter bemerkbar, zum Beispiel starke Ängstlichkeit. Welpen, die isoliert
aufgezogen werden, haben oftmals keine starke Bindung zum Menschen. Ein solcher Welpe braucht sehr viel Arbeit und Zuwendung,
damit diese Defizite einigermaßen kontrolliert werden können. Beheben lassen
werden sie sich sicherlich nie ganz! Vor allem Hundeneulinge sind dann
enttäuscht, denn nur in den wenigsten Fällen entspricht der Hund den Erwartungen
der Besitzer. Wir kennen zahlreiche Fälle. Ein Großteil dieser Hunde werden von
den Erwerbern nach einiger Zeit wieder abgegeben und stehen über das Internet
zum Verkauf.
Mit der Änderung des
Tierschutzgesetzes vom August 2013 dürfen Hunde nur noch mit staatlicher
Genehmigung nach Deutschland eingeführt werden, wenn sie gegen Entgelt abgegeben
werden.
Ein gut geprägter und sozialisierter Welpe aus einer VDH
Zucht kostet sein Geld und das ist er auch wert.
Viel erwarten und wenig investieren - dass das nicht funktioniert, sollte doch
jeder aus den bisherigen Lebenserfahrungen wissen. Oder? ;o)
Nachtrag: Seit dem
29.12.2014 müssen alle Welpen zur Einreise die gültige Tollwutimpfung
nachweisen. Dies dient zum Schutz der hier lebenden Tieren vor Einschleppung von
Krankheiten. Das bedeutet ein Welpe kann frühestens mit 15 Wochen nach
Deutschland einreisen. Zum Zeitpunkt der Impfung müssen die Welpen mindestens
zwölf Wochen alt sein, der Impfschutz wird 21 Tage nach dem Impftermin wirksam.
Wer sich nicht an die Bedingungen hält macht sich strafbar. |
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